Es ist schon wirklich erstaunlich, was man für weit unter 100 EUR heutzutage geboten bekommt! Gitarre, Kabel, Kopfhörer dazu - und der Spaß kann beginnen.
Die enthaltenen Amp-Modelle sind grundsolide (der Fender Twin hat mir am besten gefallen) und wer Spezialwünsche hat kann in den weiten des Internets NAM-Profile von so ziemlich allem finden und diese importieren. Das gilt für die Cabs genauso (dort kann man dann auch eigene Impulse Responses nutzen).
An Effekten ist alles wesentliche dabei und kann, anders als bei anderen Geräten, nach belieben vor oder hinter die Amp- und Cab-Blöcke gesetzt werden. Die Qualität der Effekte ist nicht auf dem Level von Fractal, Cortex, Helix oder Kemper, aber das wäre bei dem Preis ja nun auch etwas viel verlangt.
Die Limitierung auf einen einzelnen Fußschalter hat Valeton hervorragend gelöst: Unter anderem gibt es den ‚Songlist A-Z‘ Modus. Wenn man seine vielleicht 2 bis 4 wichtigsten Sounds in diese Liste legt, kann man diese mit dem Fußschalter rund durchschalten; sehr praktisch. Darüberhinaus, und anders als beim Tonex One, kann man über den USB-C-Anschluss aber auch einen MIDI-Footswitch anschließen, wenn einem dann doch ein paar mehr Schalter wichtig sind.
Die Bedienung über die Valeton-Suite-App funktionierte auf dem iPhone super, mein Mac wollte den GP-5 nur als Audiogerät verbinden, vielleicht war ich aber auch irgendwie zu dösig. Die IOS-App ist sehr aufgeräumt und schon wirklich intuitiv zu bedienen, ich habe das Manual erst konsultiert, als ich auf der Suche nach einer Backup-Möglichkeit gesucht habe. Und, nun ja, die gibt es (Firmware Stand 1.0.3) leider nicht. Man kann einzelne Patches exportieren, aber ein komplettes Backup wäre definitiv von Vorteil. Zumal offenbar sämtliche Daten im GP-5 selbst gehalten werden, die App ist insofern ‚dumm‘ und nicht mehr als eine Bedienoberfläche für das Gerät selbst. Einzige Ausnahme: Die (zum rumjammen sehr schönen) Drum-Beats sind nur in der App selbst, und finden ihren Weg per Bluetooth-Audio zum Pedal. Über diesen Weg gelangen auch jegliche andere Audio-Signale vom Handy zum GP-5, seien es die eigenen Backing-Tracks oder einfach Youtube, Spotify oder sonstwas, zu dem man dann spielen kann.
Ich habe mir das GP-5 als Backup gekauft, falls jemand auf dem Gig Bier in meinen Kemper schüttet oder so. Aber ich würde das Gerät auch vorbehaltlos als Einstieg für Gitarren- oder Basslernende empfehlen!