Für meine nächste Produktion möchte ich meiner Akustikgitarre etwas mehr Glanz verleihen und habe mich daher auf die Suche nach eine passenden Aufnahmekette begeben.
Bei den üblichen Tests von Kompressoren und Equalizern, die man auf Youtube sehen kann, werden zumeist Snares und Bassdrums durch die Module gejagt. Für mich ist das natürlich wenig aussagekräftig. Ich habe mich dann entschieden, mehr oder weniger blind den Sprung zu machen und in RND-Module zu investieren: Je zwei 551 Induktionsspulen-EQs und zwei 535 Diodenbrücken-Kompressoren. Als Preamp verwende ich ein Sound Devices USBpre, an das ein AT4041 Pärchen angeschlossen ist. Die 500er-Kasetten stecken in einer Neve-Lunchbox und sind als Insert in in zwei Monokanäle meines SSL Big Six eingebunden.
Hier also einige Eindrücke zum 551: Interessant ist, dass der EQ auch bei größeren Eingriffen (die man meist nicht braucht) kaum auffällt. Erst wenn man das Modul aus der Signalkette wieder herausnimmt, merkt man, wie das Signal plötzlich massiv verliert. Bei der Gitarre kann man sich das am besten so vorstellen, dass der EQ einen Schleier vor dem Klang wegzuziehen und das Signal nach vor zu schieben scheint. Viel macht hier das Höhenband bei 16kHz aus.
Der 551 ist ganz klar ein Sound-Veredler. Er ist kein EQ für korrektive Eingriffe: Für die oft vorkommenden Resonanzfrequenzen bei akustischen Gitarren nutze ich daher zudem einen Fabfilter als Plugin.
In meinem Workflow kommt der 551 dennoch für kleine Korrekturen zum Einsatz: Nehme ich mit dem EQ im Insertweg auf, hebe ich gern die Mitten bei 3k Hz etwas an, um später beim Mischen auf dem gleichen Insertweg die Mitten bei 700Hz wieder etwas wegzunehmen.
Was mich ebenfalls überzeugt, ist, wie schnell man zu einem guten Ergebnis kommt. Die Frequenzbänder sind tatsächlich musikalisch sehr geschickt gewählt.