Eines vorweg: Ich bin kein Bassist, sondern spiele zu 99 % Gitarre. Trotzdem wollte ich schon lange einen JB-artigen Bass besitzen. Neben dem P-Bass zählt er zweifellos zu den berühmtesten E-Bässen in der Musikgeschichte. Beim P-Bass habe ich mir vor einiger Zeit einen Fender Player Series P-Bass aus Mexiko zugelegt, den ich leicht modifiziert habe: neue Tonabnehmer, überarbeitete Elektronik und ordentlich verrundete Bundenden. Dieser P-Bass dient mir als Referenz.
Den MV-4JB habe ich gekauft, weil ich neben meinem P-Bass gerne auch einen JB-Bass besitzen wollte. Der Bass wurde gut verpackt geliefert. Schon beim Auspacken fiel mir sein angenehmes Gewicht auf – hier stehen sich der Player Series P-Bass und der MV-4JB in nichts nach. Das Setup und die Verarbeitung sind ebenso hochwertig wie beim Player Series P-Bass. Klanglich – ich bin Gitarrist – hat mir der Bass gut gefallen. Allerdings fehlten mir etwas die Höhen. Da ich gerne an Bässen herumschraube, habe ich die Elektronik ausgebaut und durch eine neue ersetzt, wodurch ich auch einen Blick „unter die Haube“ werfen konnte.
Der MV-4JB wurde mit der typischen JB-Schaltung geliefert, allerdings mit einem 67-nF-Kondensator für das Tone-Poti, anstelle des eher üblichen 47-nF-Kondensators. Die Tonabnehmer sind auf Spulenkörper gewickelt und nicht direkt auf die Magnete, wie es bei klassischen JB-Tonabnehmern der Fall ist. Ich habe die Original-Tonabnehmer durch Jazz-Plus-Tonabnehmer von Tonerider ersetzt. Die Potis sind standardmäßige, in Asien gefertigte Modelle (16 mm Gehäusedurchmesser, geriffelte Achse), und die Elektronikblende ist für 8-mm-Potis geeignet – CTS-Potis passen nur, wenn die Löcher entsprechend vergrößert werden. Während des Umbaus habe ich die Potis, den Tone-Kondensator und die Klinkenbuchse ersetzt: Die neuen Potis sind Göldo-Mini-Potentiometer, der Kondensator wurde auf 47 nF reduziert, und ich habe eine Pure-Tone-Multicontact-Klinkenbuchse eingebaut.
Nach den Modifikationen klingt der Bass insgesamt etwas direkter und einen Tick „feiner“ auflösend. Würde ich den Umbau durchführen, wenn ich a) keine Erfahrung darin hätte oder b) keinen Spaß daran hätte? Nein, denn der Bass ist „out-of-the-box“ bereits ein hervorragendes Instrument. Daher vergebe ich volle fünf Sterne – ein großes Lob an das Thomann/Harley Benton Team für diese hervorragende Arbeit!