Wollte mir schon immer mal einen Fender-Amp holen, aber immer wieder hatte mich etwas am Kauf gehindert: Twins waren mir zu groß und zu schwer, Deluxe Reverbs auch zu groß und irgendwie leicht blechern klapprig im Ton, Princetons hatten nicht genug Volumen im Klang. Natürlich waren mir die transparenten fenderigen Cleans und der Federhall am wichtigsten, aber ich wollte auch keine vierstellige Summe für eine reine Pedalplattform bezahlen. So kam der Boogie Fillmore in Frage und als der Amp zum guten Kurs bei Thomann nachbestellt werden konnte, hatte ich die Möglichkeit genutzt.
Der Verstärker verfügt über zwei identische Kanäle mit je drei Voicings. Somit lassen sich zwei Presets erstellen, zwischen denen geschaltet werden kann. Der Amp liefert Blackface-Clean, Crunch a la Marshall zahmerer Sorte ( Tweed höre ich da nicht wirklich, vielleicht muss dafür die Endstufenzerre ins Spiel kommen ) und satten Midgain-Ton ( könnte mir vorstellen, dass der Boogie Mark 1 ähnlich klingt und nach dem Standard der späten 70er als High-Gain durchgeht ). Der Federhall ist voluminös und transparent, der Lautsprecher gibt den Ton nach einer Einspielzeit eher neutral und präzise wieder, ist also weder besonders warm, noch steril - eigentlich genau richtig für einen Verstärker, der darauf ausgelegt ist, unterschiedliche Töne zu liefern. Und ich meine, die verfügbaren quasi-HiGain und Crunch sind echt gut und mehr als brauchbar, aber die Cleans sind zumindest bei der moderaten Lautstärke denen eins guten Twin Reverbs eigentlich ebenbürtig. Man nimmt eine klassische Strat, dreht die Mitten runter, stellt sich den integrierten Federhall nach Geschmack ein und genießt die Töne. Dabei ist der Verstärker noch vergleichsweise leicht und kompakt ( wie gesagt, verglichen mit dem Twin ).
Fazit: transportables Clean-Monster mit guten Zerrsounds an Bord und im Vergleich zu irgendeinem Two Rock noch bezahlbar.